Coaching

Die Ausgangssituation

Das griechische Wort „Krisis“ meint ursprünglich: Scheidung, Sondierung, Sicherung, Auswahl. Wie auch immer wir es deuten wollen: Krise geht immer mit einer Erschütterung einher, mit einem Infrage stellen von Gewissheiten, ja Sicherheiten. Damit bedroht sie aber auch das innere Gleichgewicht. Hinzu kommt: Krise ist nicht gleich Krise. Und Schönreden hilft nicht. Was aber dann? Nun: Zum einen muss man der Krise den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Zum anderen ist sie ein produktiver Zustand. Sagt Max Frisch. Und so ist es! Denn stets liegt in der Krise eine Chance, auch wenn wir dies in der Akutphase (noch) nicht sehen können. Klar ist nur, dass ein „ Weitermachen-wie-bisher“ nicht mehr funktioniert. Es ist Zeit für notwendige – sprich: für Not-(ab)wendende – Veränderungen. Das Schöne an der Krise ist: Sie zwingt uns zum Handeln. Sie zwingt uns, unsere Kräfte zu sammeln, zu mobilisieren und, sind diese Kräfte noch nicht verfügbar, sie zu entwickeln. So gesehen schenkt uns die Krisenbewältigung nicht nur ein Erfolgserlebnis. Sie lässt uns auch hinauswachsen über den, der wir vorher waren, um der zu werden, der wir nachher sind. Und das wird ein besserer Mensch sein, einer, der ausgeglichener ist und glücklicher als jener vor der Krise. Die Krise ist bloß eine Schwelle, auf der wir stehen. Jetzt heißt es nur noch, die Türe aufzustoßen und durchzugehen.

Noch fragen Sie sich:

  • Sie sind in einer schwierigen Lebenssituation, zermartern sich den Kopf: Wie konnte ich da nur hineingeraten? Warum passiert das ausgerechnet mir?
  • Sie fallen zunehmend in Grübelspiralen, wissen nicht mehr ein und aus: Wie komme ich da bloß wieder raus? Gibt es denn einen Ausweg?
  • Sie haben die Hoffnung verloren, spüren zunehmend Angst, die sich bis zu Panikattacken steigert: Was, wenn ich keine Lösung finde? Was, wenn ich mein Lebensgefühl endgültig verloren habe? Worin liegt der Sinn all dessen?

Und so gehen wir es an:

  • Gemeinsam analysieren wir die Situation, in der Sie sich befinden, schärfen den Blick darauf. Denn wie oft zeigt sich, dass bedrohlich empfundene Situationen auf Irrtümern beruhen: Missverständnissen, ungünstigen Blickwinkeln (auch auf sich selbst), falschen Glaubenssätzen. Schon die Frage: „Kann ich wirklich sicher sein, dass das, was ich momentan glaube, wahr ist?“, wird der erste Schritt aus der Krise sein.
  • Sie gewinnen zunehmend Zuversicht. Bald erkennen Sie, dass uns keine Krise wirklich überfordern kann und wir die Kraft und die Fähigkeit zur Lösung in uns tragen.
  • Mit dieser neuen Haltung gehen wir nun praktisch an Ihre Situation heran: Wir finden heraus, was das gewünschte Ziel, das „gute Ende“ ist, gliedern die Situation in einzelne, überschaubare und lösbare Aufgaben und prüfen, was es zu lassen, zu lernen, zu verändern oder zu verstärken gilt.
  • Sie lernen weiter zweierlei Dinge:
    • Erstens besteht kein Grund zur Sorge, wenn der Weg aus der Krise nicht linear, direkt und immer aufwärts verläuft. Meistens bedarf es der Umwege, um ans Ziel zu gelangen. Auch wenn man Rückschritte oft als entmutigend erfährt, so lehrt uns das Leben doch, dass es ohne Rückschritt keinen Fortschritt gibt. Solange wir nur das Ziel nicht aus den Augen verlieren, haben wir Grund, zuversichtlich zu sein! Um große Sprünge zu machen, müssen wir zunächst das Terrain sondieren. Und dann gehen wir zurück, um Anlauf zu nehmen.
    • Zweitens muss das, was zu tun ist, beharrlich getan werden. Wenn der Sprung hinter den Erwartungen zurückbleibt, gehen wir zurück und nehmen erneut Anlauf. Immer wieder. Neben der Zuversicht brauchen wir also Geduld.
  • In der Rückschau, ja schon auf dem Weg werden Sie zu Ihrem Erstaunen erkennen:
    • Dass die Zeit reif war für eine Veränderung.
    • Dass uns, was uns für sich einnimmt, oft auch gefangen hält.
    • Dass uns die Krise (wie immer sie sich manifestiert) auch die Mittel und Wege zeigt, um ihr beizukommen; oft finden wir dabei schon Verlorenes wieder oder gelangen auf eine neue Bewusstseinsstufe. All das ist mit Mühe verbunden, und zwar mit der größten, die es gibt: der Arbeit an sich selbst.
    • Dass die Krise schließlich ein Wendepunkt war. Aber eben nur ein Wende-, kein Endpunkt. Gehen wir es an!

 



The long and winding road
That leads to your door
Will never disappear
I've seen that road before

It always leads me here

Lead me to your door.
(Lennon / McCartney)

Sigrid Obermair